diese Seite wurde veröffentlicht am 11. November 2007
Thema: Herbstradtouren

Radtouren im Herbst : wir haben zwei Möglichkeiten ausprobiert

Das Radtouren im Herbst zum Schönsten gehören was einem als Rennradler passieren kann, wissen eingefleischte Velozipeden schon lange. Bunte Blätter, klare Luft und die letzten wärmenden Sonnerstrahlen.

Also gleich mehrere Gründe zwei Touren zu fahren - einen Klassiker und einen Geheimtipp!

Einer der Klassiker unter den Radtouren ist bestimmt die Runde in den Großen Ahornboden. Gestartet sind wir unten am Kochelsee. Somit geht es zum Einrollen gleich die Kesselbergstraße bergauf! Nach dem Einschwitzen und oben angekommen empfängt einen der Walchensee aber mit einer Inflation an Herbstimpressionen. Besonders zu erwähnen ist hier das bunte Farbenspiel der Bäume.

Am Walchensee geht es auf einer gesperrten Straße in die Jachenau. Diese Straße folgen wir bis nach Lenggries und von dort ging es entlang der Isar zum Sylvenstein-Stausee. Kurz vor der Staumauer geht es durch einen kleinen Stollen, aus dem man ziemlich plötzlich oben auf der Hauptstraße ankommt. Ein toller Ausblick auf die umliegenden Berge entlohnt für diesen kurzen, aber steilen Anstieg.

Wir fuhren entlang des Stausees, der als Trinkwasserspeicher weite Teile von Oberbayern versorgt. Im kleinen Ort Fall begrüßte uns Ludwig Thoma zwar nicht, aber den Jäger vom Fall kennt man doch!

Immer entlang der Isar erreichte wir schließlich die Einmündung in den Großen Ahornboden. Von hier steigt die Straße kontinuierlich bis auf über 1200 Höhenmeter an. Von weiten schon erkennt man die Felswände des Karwendelgebirges. Da möchte man sofort die Wanderschuhe anziehen und den Berg im Sturm erobern. Wir aber wollen nur in die Eng - welches dann auch locker gelingt. Das dortige Gasthaus ist bei diesem schönen Wetter die reinste Abfüllstation - Touristen rein, Touristen raus. Ob die wohl Sinn für die umliegende Bergwelt haben?

Nach einer kurzen Pause führte uns der Weg wieder zurück aus dem Engtal. Über Wallgau erreichten wir dann wieder den Walchensee. Von hier ging es die Kesselbergstraße zum Ausgangspunkt in Kochel zurück. Eine rundherum gelungene Herbsttour die man bestimmt noch bis Ende Oktober radeln kann.

Tourdaten: ca. 140 km, 1200 Höhenmeter

Geheimtipp - klingt das geheimnisvoll? Muss es nicht. Aber diese Tour wurde so wahrscheinlich noch nicht oft gefahren - schade eigentlich. Führt es doch die Augsburger an die Quelle ihres Heimatflusses - dem Lech.

Wir starteten in Weisenbach - in der Nähe von Reutte in Tirol, selbstverständlich im Lechtal. Der Lech sollte uns dann auch den ganzen Tag begleiten. Von dort ging es bis Steeg immer leicht bergauf. Das Lechtal ist hier sehr abwechslungsreich, ständig durchfahren wir kleine Ortschaften in denen man am liebsten gleich Urlaub machen möchte.

Hinter Steeg steigt die Straße dann aber wirklich richtig an. Man fühlt sich gleich wie im Hochgebirge. Nach etlichen Kilometern erreichen wir Warth. Der Ort sieht sehr verschlafen aus, wahrscheinlich warten die hier auf den ersten Schnee! Die umliegenden Berghänge sind zwar ausnahmslos grün aber unzählige Lifte prägen dort das Bild.

Von Warth geht es - nach einer kurzen Abfahrt - zum Nobelskiort Lech. Die großen Hotels haben geschlossen, aber hier geht die Wintersaison bestimmt bis Ende April.

In Lech geht es in der Ortsmitte eine kleine Straße rechts ab bergauf. Hier beginnt unser Geheimtipp! Die kleine Mautstraße führt uns nach ca. 10 Kilometer zu einer der schönsten Stichtouren Vorarlbergs. Das Ziel ist der Spullersee, ein künstlich angelegter See. Oben angekommen begrüßt einen eine tolle Bergwelt. Angefangen vom Arlbergmassiv bis hin zum Rätikon in der angrenzenden Schweiz. Die Auffahrt allein ist schon eine Schau! Die kleine Straße windet sich stetig bergauf - aber keine Autos, keine Wanderer und unverständlicherweise keine Radler, eben eine Geheimtipp!

Die Tour zum Spullersee kann verbunden werden mit einem weiteren "Leckerbissen". Bergab nach vier Kilometer führt beim Abzweig die Straße wieder bergauf. Diesmal geht es zum 1900 Meter hoch gelegenen Formarinsee. Nie gehört? Doch, oben angekommen, linker Hand an der Rotwand entspringt "unser Lech".

Der Rückweg war einfach - es war der selbe wie wir in diese unvergleichliche Bergwelt gekommen sind. Diese Tour ist absolut empfehlenswert - zumal es im Lechtal auch einen MTB Weg gibt und an den beiden Enden der Stichtouren Hütten zur Übernachtung bereit stehen. Vielleicht probieren wir im nächsten Jahr die Tour mal mit dem Mountain Bike.

Tourdaten: ca. 150 km, 2000 Höhenmeter

Zwei schöne Touren zum Nachfahren - sollte es 2007 nicht mehr klappen für 2008 unbedingt vormerken!